FAQ Bolusrechner

Wie funktioniert der Bolusrechner?

 

Was ist ein Mahlzeitenanstieg?

Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel normalerweise deutlich an, auch bei Menschen ohne Diabetes. Je nach Art der Mahlzeit erreicht der Blutzuckerspiegel sein Maximum etwa eine Stunde nach der Mahlzeit und sinkt dann nach weiteren 1–2 Stunden wieder auf den ursprünglichen Wert ab. Dieser Prozess ist vollkommen normal und wird vom mySugr Bolusrechner als „Mahlzeitenanstieg“ berücksichtigt.

 

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Die gepunktete Linie zeigt, wie sich dein Blutzuckerspiegel nach einem Kohlenhydratbolus verändern könnte. Der mySugr Bolusrechner toleriert ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels im Bereich des Mahlzeitenanstiegs (grün), ohne einen zusätzlichen Korrekturbolus zu berechnen. Wenn du eine Kohlenhydratmenge eingibst, wird dem Blutzucker-Zielwert die Einstellung „Mahlzeitenanstieg“ hinzugefügt. Wie lange der Mahlzeitenanstieg dauert (Breite des grünen Bereichs) hängt von „Wirkverzögerung“ und „Wirkzeit“ ab.

 

Für den aktuell zulässigen Blutzuckerwert werden folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Der obere Grenzwert des Zielbereichs für deinen aktuellen Zeitabschnitt
  • Blutzuckerwerte, die als „Mahlzeitenanstieg“ toleriert wurden und für die ein Kohlenhydratbolus verabreicht wurde, der noch aktiv ist (Wirkzeit)
  • Die erwartete Senkung des Blutzuckerspiegels durch das Insulin während der „Wirkzeit“ (die Abnahme zwischen dem Ende der „Wirkverzögerung“ und dem Ende der „Wirkzeit“)
  • Ausreißer über den „Zielwert“ hinaus, für die ein Korrekturbolus verabreicht wurde, der noch aktiv ist („Wirkzeit“)

Was ist die Wirkverzögerung?

Die Wirkverzögerung beschreibt den Zeitraum, bevor das Insulin beginnt, deinen Blutzuckerspiegel zu senken. Nach der Wirkverzögerung sollte dein Blutzuckerspiegel durch das Insulin zu sinken beginnen und nach Ablauf der Wirkzeit wieder in einem normalen Bereich liegen. Die Wirkverzögerung muss mindestens 45 Minuten betragen, und der maximale Wert wird durch die von dir festgelegte Wirkzeit beschränkt. Die optimale Einstellung für die Wirkverzögerung solltest du gemeinsam mit deinem Arzt bestimmen.


Was ist der Insulinkorrekturfaktor?

Der mySugr Bolusrechner berechnet anhand des Insulinkorrekturfaktors, wie viel Insulin du benötigst, um hohe Blutzuckerwerte zu korrigieren und dich wieder auf deinen Zielwert zu bringen.

 

Daher muss der Bolusrechner wissen, inwieweit dein Blutzucker durch 1 Insulineinheit gesenkt wird. Auch dieser Faktor kann sich ggf. je nach Tageszeit unterscheiden und du kannst die Einstellungen hier entsprechend vornehmen.

 

Denk daran, dass du dich unbedingt an deinen Arzt wenden solltest, wenn du dir unsicher bist. Der Arzt hilft dir dabei, einen geeigneten Startpunkt zu finden und die Feinabstimmung vorzunehmen. Tatsächlich lässt sich der Korrekturfaktor ganz einfach ermitteln, während du die Wirkzeit deines Insulins wie oben beschrieben bestimmst.

 

Dafür musst du nur erfassen, inwieweit eine Insulineinheit deinen Blutzuckerspiegel senkt (Insulinkorrekturfaktor) und wie lange es dauert, bis diese Einheit aufhört, in deinem Körper zu wirken (Wirkzeit).

 

Wie bereits erwähnt, solltest du dieses kleine Experiment im Optimalfall mehrmals durchführen, um möglichst akkurate Werte zu erhalten. Außerdem muss sichergestellt sein, dass sich kein altes Insulin mehr im Körper befindet, das die Ergebnisse beeinflussen könnte. Und auch hier solltest du aus Sicherheitsgründen deine Ergebnisse mit deinem Arzt besprechen.

 

Was ist der Kohlenhydratfaktor?

Der Bolusrechner berechnet anhand des Kohlenhydratfaktors, wie viel Insulin du verabreichen musst, um eine Mahlzeit auszugleichen. Um einen angemessenen Insulinvorschlag ausgeben zu können, benötigt der Bolusrechner eine Angabe zur Kohlenhydratmenge in deiner Mahlzeit.

 

Festgefahren, wenn es um deine Insulindosis zu Mahlzeiten geht? Kommen dir Gedanken wie „Das ist ein Vier-Einheiten-Sandwich“ und „Für die Mahlzeit muss ich mir mindestens 10 Einheiten geben“ bekannt vor?

 

Uns fehlt aber ein Puzzlestück, an das wir nur herankommen, wenn wir von der anderen Seite aus anfangen.

 

Wenn du deine Kohlenhydrate in Gramm zählst, müssen wir wissen, wie viel eine Insulineinheit schafft. Also, wie viele Gramm Kohlenhydrate kannst du pro Insulineinheit zu dir nehmen? Wenn du Kohlenhydrate in Broteinheiten zählst, fragt der mySugr Bolusrechner, wie viele Einheiten Insulin du pro Broteinheit verabreichst.

 

Wenn eine Broteinheit bei dir beispielsweise aus 15 Gramm Kohlenhydraten besteht (in den Einstellungen konfiguriert) und du dafür eine Insulineinheit verabreichen würdest, dann ist dein Kohlenhydratfaktor 1.

 

Wenn du deinen Kohlenhydratfaktor nicht kennst, wende dich an deinen Arzt. Der Arzt hilft dir dabei, einen geeigneten Startpunkt zu finden, und dann kannst du dich ein bisschen durchtesten und die Feinabstimmung vornehmen.

 

Dieser Faktor kann sich ggf. je nach Tageszeit unterscheiden und du kannst die Einstellungen entsprechend vornehmen.

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